Archivierte Newsletter des AK Mental Health

Last updated 25. April 2022 | Sprecherinnen

Newsletter #2 des AStA Arbeitskreises Mental Health: Gesund mit Klimaangst umgehen 🌏 🧠

Liebe Studierende, 

mit diesem Newsletter möchten wir euch einige Gedanken zum Umgang mit Klimaangst mitgeben. Am 25. März waren wir wieder auf den Straßen und haben für Frieden & (Klima)Gerechtigkeit demonstriert. Bei solchen globalen Klimastreiks spürt man oft eine besondere Energie: Wir fühlen uns mit unseren Ängsten und Verzweiflung weniger allein, vergessen kurz unsere Ohnmachtsgefühle. Das gibt uns wieder Kraft und Hoffnung

Es kann aber durchaus passieren, dass wir uns gegenüber der Klima- und Biodiversitätskrise, sowie gegenüber anderen großen Krisen unserer Zeiten (nicht zuletzt der Pandemie und dem Krieg in der Ukraine) überfordert und lahm fühlen. 

  • Was tun, wenn das auf einmal zu viel wird? 
  • Auf welchen Bewältigungsstrategien verfüge ich? 
  • Wo kann ich mir Hilfe holen, wenn mir meine persönlichen Ressourcen nicht reichen? 

Eine umfangreiche Antwort zu diesen Fragen sprengt natürlich den Rahmen dieser Newsletter, uns ist es aber wichtig, euch auf einer Auswahl möglicher Hilfestellungen hinzuweisen 🤗

Klimaangst, “Solastalgie”, Weltschmerz & Co: die psychischen Folgen der Klima & Biodiversitätskrise. 

In den letzten Jahren haben sich verschiedene Begriffe verbreitet, mit dem man versucht die Bandbreite an psychischen Belastungen durch Umweltveränderungen und -zerstörung zu beschreiben. Neulich hat der Weltklimarat  (IPCC) in seinem letzten Sachstandsbericht (Februar 2022) betont, dass Klima-Anpassungsmaßahmen u.a. die psychischen Konsequenzen vom Klimawandel mitberücksichtigen müssen, denn dieser führt zu zunehmenden psychischen Herausforderungen, Stress und Ängsten 😔

Die Klimakrise führt bereits zu posttraumatischen Belastungsstörungen und Depressionen, vor allem unter den von extremen Wetterereignissen oder Räumungen betroffen Communities. MAPA (“Most Affected People & Areas”) erleben direkte traumatische Erfahrungen wie Zerstörung, Verlust oder Verlassen der eigenen Heimat. Das Wort “Solastalgie” beschreibt genau den Schmerz und Trauer um den Verlust der eigenen Umwelt und ihrer Geborgenheit (Albrecht, 2006). 

➡️ What is MAPA? (@fridaysforfuturemapa) 

Insbesondere Menschen, die sich intensiv mit der Klima- und Biodiversitätskrise, Klimagerechtigkeit und Nachhaltigkeit beschäftigen, fühlen sich oft von verschiedenen unangenehmen Gefühlen belastet: Hoffnungslosigkeit, Überforderung, Wut gegen Untätigkeit, Trauer, Ohnmacht, Verzweiflung,… Diese verschiedene Facetten der Klimaangst werden oft durch Informationsüberflutung ausgelöst und gestärkt. Daher finden wir es wichtig, euch auf diese Tipps zum bewussten und gezielten Konsum von Nachrichten hinzuweisen, die immer noch sehr aktuell sind 📲

🎬 Klimaangst & Co. – Die psychischen Folgen der Klimakrise – Hannah Klenk – Public Climate School 

📄 Klimaangst: Wie wir emotional mit der Klimakrise umgehen – Spektrum der Wissenschaft

Verzweiflung im Studium & Engagement 

Aus Gesprächen in unseren Kreisen haben wir in letzter Zeiten gemerkt, dass Unsicherheiten und Ängste über unsere Gegenwart und Zukunft oft dazu führen, dass man den Sinn des eigenen Studiums und Engagement hinterfragt. Wofür mache / lerne ich das überhaupt? Gerade unter Studierenden, die sich viel mit Nachhaltigkeit und Fragen der großen Transformation beschäftigen, wird das Thema immer präsenter 🤔 Wenn das auch für dich der Fall ist, kannst du dich z.B. an der Studienberatung der Uni wenden oder eine der Hilfestellungen und Beratungsangeboten der Psychologists und Psychotherapists for Future in Anspruch nehmen (siehe unten). 

Erfahrungsbericht & Tipps für den Umgang mit globalen Krisen

“Der schlimmste Moment ist für mich, wenn ich immer wieder merke, dass alle unsere Krisen irgendwie zusammen hängen. Es ist diese Komplexität, was mich überfordert. Das Gefühl in einer Sackgasse zu stecken. Manchmal habe ich den Eindruck, dass ich hoffnungsloser werde, je mehr ich mich über den Stand unseres Planeten und unserer Gesellschaft informiere. In den letzten Monaten habe ich gelernt, meine coping Mechanismen zu diesen unangenehmen Gefühlen zu erkennen: z.B. höre ich sehr gerne Podcasts, jedoch habe ich keine Lust auf Podcasts über Nachhaltigkeit oder Klima. Ich habe Angst, dass ich davon wieder getriggert werde, obwohl manche Podcasts eigentlich positive Botschaften vermitteln. Grundsätzlich vermeide ich mich mit der Klima & Biodiversitätskrise noch weiter zu beschäftigen. Deswegen habe ich festgestellt, dass ich eine Art finden will und soll, wie ich mit globalen Krisen und Informationsüberflutung umgehen kann. Wie kann ich diese Angst in Kraft umwandeln, um mich weiter zu engagieren? Das ist gefühlt ein Prozess, was mir mein ganzes Leben begleiten wird. Bisher habe ich folgende Aspekte identifiziert, die für mich in einen gesunden Umgang mit der Klimakrise und anderen globalen Krisen wichtig sind.”

⚠️ Disclaimer: diese coping Strategien ersetzen in keinem Fall eine professionelle Begleitung, sondern sind für eine niederschwellige Selbstfürsorge gedacht. Wichtig ist, dass jede:r eigene Ansätze findet, welche ihr:ihm gut tun und am besten helfen können. 

🚦 auf meine Ressourcen achten: wo stecke ich meine Energie? Wie kann ich durch Pausen und Freizeitgestaltung Ausgleich schaffen? Es ist überhaupt nicht egoistisch, sich zurückzuziehen und Aufgaben anderen zu überlassen. “Selbstfürsorge schließt natürlich nicht die Fürsorge um andere und den Planeten aus” (aus der Folge “Selbstfürsorge” vom Podcast “Klima im Kopf”) 

Energie-Level-Check” mit einer bestimmten Aktion im Alltag koppeln: z.B. wenn man bei einer roten Ampel warten muss, sich fragen wie gerade der Level für Energie für verschiedene Tätigkeiten ist. 

🖐️ Selbstwirksamkeit erleben: wo kann & will ich mich engagieren? Auf lokaler, regionaler, globalen Ebene…

🔝 Prioritäten im eigenen Engagement setzen: wie viel von meiner Zeit will ich einem Projekt widmen? Ich muss mich nicht bei allen möglichen Aktionen beteiligen, wenn ich merke, dass das zu viel wird. In diesem Fall ist mir Qualität wichtiger als Quantität. 

📻 auf meinem Nachrichtenkonsum achten: Wo & wie lange am Tag informiere ich mich? Auf unbewusste coping Mechanismen wie Vermeidung / Verdrängung achten!

✍️ Gefühlsverarbeitung z.B. durch Achtsamkeitsübungen, Journaling, künstlerische Beschäftigungen (Collage, Basteln,…), Zeit in der Natur,…

In dieser Einführung zur Klimaangst – Psychologists for Future kannst du spannenden Anreize finden, wie man mit Ängsten, nicht nur auf der individuellen Ebene, sondern auch auf der Gruppen– und gesellschaftliche Ebene umgehen kann. Wie wir schon in der ersten Newsletter zur Prüfungsangst geschrieben haben, ist  geteilter Stress – halber Stress”. Gerade wenn ihr euch überfordert fühlt, kann es schon helfen, sich zu trauen, die eigenen Ängsten mit anderen zu teilen. Insbesondere in Engagements-Gruppen kann die Zeit zum Austausch zu kurz kommen, wenn man mit Planung, Orga, Anfragen, Öffentlichkeitsarbeit & Co beschäftigt ist. Dafür kann es sehr hilfreich und beruhigend sein, sich bewusst Zeit zu nehmen, um über Sorgen und Unsicherheiten zu reden. Ihr werdet bald erfahren, dass ihr nicht mehr als Einzelkämpfer:innen allein seid 🤝

Hier noch hilfreiche Infos: “Selbstfürsorge für Weltfürsorge” 

Die Studienberatung der Leuphana bietet mittwochs & donnerstags eine offene Sprechstunde sowie individuelle Beratungen an. 

Die Psychologists & Psychotherapists for Future (Psy4F) haben zahlreiche Tipps zum emotionalen Umgang mit der Klimakrise gesammelt sowie gezielten Fragen zur Selbstreflektion zusammengestellt.

📝 Klima-Resilienz fördern – 14 Strategien zum emotionalen Umgang mit der Klimakrise

Hier eine Einführung und ein Arbeitsblatt zur Selbstfürsorge, damit ihr auf eure Grundbedürfnisse achten und eure Energien für eures Engagement regenerieren könnt. 

📝 Die 10 Säulen der Selbstfürsorge

Veranstaltungen

Offene Gesprächskreisen von den Psychologists for Future: am 21. jedes Monats (über Zoom)

Infos & Anmeldung ➡️ Unterstützung für Engagierte – Psychologists for Future

Falls ihr in euren Gruppen einen Workshop oder Vortrag organisieren möchtet, könnt ihr euch gerne an dieser E-Mail Adresse wenden ➡️  

Ressourcen

💬 Kostenfreie Beratung zu Klima- und Aktivismus Themen (es wird keine Diagnose erstellt und es ersetzt keine Therapie). Beratungsanfrage an  

📲 Telegram Kanal Achtsamkeit für Engagierte Alle zwei Woche treffen sich engagierte Menschen zum Austausch über Achtsamkeit & Aktivismus rund um Themen wie Resilienz & Selbstfürsorge

📩 Newsletter – Psychologists for Future

🎙️ Podcast: ​​Klima im Kopf – Der Psychologists for Future Podcast
Allgemeine Podcastempfehlung: Danke gut! Der Podcast über Pop & Psyche (Miriam Davoudvandi)

📗 Buch: Climate action – Psychologie der Klimakrise: Handlungshemmnisse und Handlungsmöglichkeiten. Verfügbar über Lux 

Newsletter #1 des AStA Arbeitskreises Mental Health: Gesund durch die Prüfungsphase 🧠📝

Triggerwarnung: Dieser Newsletter behandelt das Thema Leistungsdruck und Prüfungsstress.

Hinweis: Die Inhalte dieses Newsletters sind von Studierenden für Studierende zusammengestellt. Wir erheben weder Anspruch auf Vollständigkeit, noch stellt dieser Newsletter eine Alternative zu professioneller Beratung dar. Wir möchten Awareness für Themen mentaler Gesundheit schaffen und sensibilisieren. Professionelle Beratungsstellen und Kontaktdaten für den Notfall findet ihr unten.

Newsletter #1 des AStA Arbeitskreises Mental Health – Gesund durch die Prüfungsphase 📝

Liebe Studierende,

mit diesem Newsletter möchten wir euch einige Gedanken zum Thema mentale Gesundheit in der Prüfungsphase mitgeben. Diese Wochen im Studium sind schon in einem normalen Semester immer eine große Herausforderung und häufig mit Stress verbunden. In einer seit zwei Jahren andauernden Pandemie verstärken sich diese Effekte automatisch.

Das Gute: Niemand ist damit alleine und gemeinsam können wir versuchen, uns so gut es geht zu unterstützen. 🤝

Gemeinsam Lernen und Schreiben

Geteilter Stress ist halber Stress. Vielen hilft es, sich in der Prüfungsvorbereitung mit Kommiliton*innen auszutauschen. Zum einen, weil wir uns gegenseitig beim Lernen unterstützen können und zum anderen, weil es oft sehr beruhigend sein kann über Ängste und Unsicherheiten im Blick auf die Prüfungen zu sprechen. Das ist vielleicht anfangs schwierig, aber Du wirst sehen, dass deine Mit-Studierenden mit den gleichen Sorgen zu kämpfen haben, wie Du selbst.

Suche dir ein paar Freund*innen zusammen und nutze entweder die Arbeitsplätze auf dem Campus oder einen unserer Zoom-Räume für dein Gruppentreffen.

Freizeitgestaltung & Pausen – Ausgleich schaffen

Genauso wichtig wie das Lernen für eine Prüfung, ist der richtige Rhythmus. Viele Studierende nutzen die sogenannte Pomodoro-Technik, um einen guten Ausgleich zwischen Lernen und Pausen zu etablieren.

Auf unserer Webseite haben wir diese und weitere Lernmethoden vorgestellt.

Gleichzeitig solltest Du aber auch darauf achten, in der Prüfungszeit nicht auf längere Pausen und Freizeitaktivitäten zu verzichten. Wenn Du noch nicht weißt, womit Du dir die Zeit vertreiben kannst, wirf doch einfach mal einen Blick in unseren Veranstaltungskalender.

Good to know, um Druck zu nehmen

Viele Unsicherheiten und Ängste können oft durch ein Gespräch mit einer Person, die wirklich mal zuhört, gelöst werden. In die Studienberatung der Uni kannst Du mit allen deinen Fragen kommen! Ob Zweifel über den Studiengang, Unsicherheit in der Planung deiner Module – aber auch bei Fragen rund um Lerntechniken, Stressbewältigung und Prüfungs-Belastungen bist du hier an der richtigen Stelle. Die Studienberatung bietet mittwochs & donnerstags eine offene Sprechstunde sowie individuelle Beratungen an.

Weitere Infos

Das Studierendenwerk hat auch eine hilfreiche Handreichung zum Thema “Prüfungsangst” veröffentlicht. Den Flyer findet ihr hier.

Veranstaltungen

Lange Nacht des Schreibens 

Schreibmarathon 

Offene Sprechstunde des Schreibzentrums 

Offene Sprechstunde der Studienberatung 

Lange Nacht der aufgeschobenen Hausarbeiten (AStA): 14.03. im WiSe und 15.09. im SoSe.